
Vortragsreihe: Forschungsprojekt „Archäologie München“
„Archäologie München“ macht die verborgene Stadtgeschichte sichtbar
Sechs Vorträge zum Forschungsprojekt geben Einblicke in zehn Jahre Forschungsarbeit – von den Spuren der ältesten Münchnerin bis zu Zeugnissen aus der NS-Zeit
Nicht nur das Bayerische Denkmalschutzgesetz feiert dieses Jahr Geburtstag, sondern auch das Forschungsprojekt „Archäologie München“: 2013 wurde es ins Leben gerufen, um archäologische Funde aus München zu untersuchen. Zum Jubiläum laden das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege und die Archäologische Staatssammlung zur kostenfreien Vortragreihe in die Säulenhallte der Alten Münze in München ein. Sechs Expertinnen und Experten stellen die Forschungsergebnisse vor.
Bitte beachten Sie, dass zur Teilnahme eine Anmeldung nötig ist. Die Anmeldung können Sie telefonisch unter Tel. (089) 48006-6239 oder unter www.mvhs.de vornehmen. Nutzen Sie für die Anmeldung über die Webseite der MVHS die unten stehenden Links zu den jeweiligen Vorträgen.
Beginn: jeweils 19 Uhr (Einlass 18.30 Uhr)
Ort: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Säulenhalle (Hofgraben 4, 80539 München)
Dauer: jeweils ca. 45 Minuten

Steinbeil, Schwert und Pfostenloch – auf den Spuren der ältesten Münchnerinnen und Münchner
München erlebte als mittelalterlicher Herzogssitz bzw. kurfürstliche, königliche und kaiserliche Residenzstadt eine rasante Entwicklung – davor lag das Dunkel der Vergangenheit. Doch ist das tatsächlich so? Wussten Sie zum Beispiel, dass die älteste Münchnerin nicht die älteste Münchnerin ist, womit man sich vor 4000 Jahren in Sendling schmückte und dass es schon in der Bronzezeit Heavy Metal in Schwabing gab? Dieser Vortrag versucht, das Schicksal des heutigen Stadtgebietes der Landeshauptstadt in den schriftlosen Jahrtausenden vor den Römern zu beleuchten.
Datum: 23.03.2023
Referent: Dr. Heiner Schwarzberg, Archäologische Staatssammlung
MVHS Kursnummer: Q217670
ANMELDUNG unter: Anmeldung Steinbeil, Schwert und Pfostenloch - auf den Spuren der ältesten Münchnerinnen und Münchner

München um 1158 – Eine archäologische Bestandsaufnahme
1158 – München betritt die historische Bühne. Doch wie sah es zu dieser Zeit aus? Neue Ergebnisse hierzu erbrachten Ausgrabungen in der Hochbrückenstraße. Unter Planierungen für die Stadtbefestigung des 17. Jahrhunderts haben sich dort Siedlungsspuren der Stadtgründungszeit erhalten. Davon ausgehend soll unser Wissensstand zur Besiedlung Münchens im 12. Jahrhundert vorgestellt werden. Keramik und ihre Datierung spielen in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle.
Datum: 30.03.2023
Referentin: Dr. Eleonore Wintergerst, Archäologische Staatssammlung
MVHS Kursnummer: Q217680
ANMELDUNG unter: Anmeldung München um 1158 - eine archäologische Bestandsaufnahme

Die Nonnen vom Max-Joseph-Platz
Bis zur Säkularisation im Jahr 1802 befand sich am heutigen Max-Joseph-Platz ein weithin berühmter Franziskanerkonvent mit zwei zugehörigen Nonnenklöstern aus dem 13. Jahrhundert: das der Püttrich- und der Ridlerschwestern. Bei einer Ausgrabung anlässlich der Erweiterung der Tiefgarage wurde 1982 die Gruftanlage der Frauenklöster gefunden. Die Schwestern widmeten sich der Krankenpflege und Sterbebegleitung sowie den Totengebeten und der Herstellung filigraner Handarbeiten. Im Vortrag wird ihr Leben hinter den Klostermauern beleuchtet.
Datum: 20.04.2023
Referentin: Dr. Elke Bujok, Archäologische Staatssammlung
MVHS Kursnummer: Q217690
ANMELDUNG unter: Anmeldung Die Nonnen vom Max-Joseph-Platz

Der vergessene Teil des Winthirfriedhofs – Einblicke in das 19. Jahrhundert
Bei archäologischen Ausgrabungen konnten in einem vor 100 Jahren offen gelassenen Abschnitt des Winthirfriedhofs im Stadtteil Neuhausen skeletale Überreste von über 200 Individuen geborgen werden. Ihre anthropologische Untersuchung lieferte Einblicke in das Leben und Sterben am Ende des 19. Jahrhunderts. Historische Informationen über die Bestatteten lieferten ein vollständiges Bild über Lebensläufe und -umstände und liefern wichtige Grundlagen für die Anthropologie.
Datum: 27.04.2023
Referentin: PD Dr. Michaela Harbeck, SNSB, Staatssammlung für Anthropologie München
MVHS Kursnummer: Q217700
ANMELDUNG unter: Anmeldung Der vergessene Teil des Winthirfriedhofs - Einblicke in das 19. Jahrhundert

Archäologie an Schauplätzen der NS-Zeit in München
Seit drei Jahrzehnten beschäftigen sich Archäologie und Bodendenkmalpflege in Deutschland mit Schauplätzen und Zeugnissen der NS-Zeit. Bayern und München nehmen dabei eine besondere Rolle ein. Das liegt einerseits an dem Weg zur und während der NS-Diktatur, andererseits an den vielschichtigen Bauaufgaben, verbunden mit Rüstung, Repression, Vernichtung sowie Repräsentation und Inszenierung. Der Vortrag beleuchtet Ergebnisse von Ausgrabungen der letzten Jahre aus München und seinem Umland und ordnet diese im überregionalen Kontext ein.
Datum: 04.05.2023
Referenten: Dr. Jochen Haberstroh, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, und Sikko Neupert M.A., Firma Neupert, Kozik & Simm
MVHS Kursnummer: Q217710
ANMELDUNG unter: Anmeldung Archäologie an Schauplätzen der NS-Zeit in München

Experten-Gespräch „Archäologie in München: Zukunftsperspektiven einer Stadt“
München wächst weiter, große Bauvorhaben stehen bevor. Dies wird für die Archäologie neue Fenster in die Vergangenheit öffnen.
In einem Gespräch wagen Experten einen Blick in die Zukunft der Archäologie in München, zeigen Perspektiven und Erwartungen auf, wie sich das Wissen um die frühe Geschichte der Stadt erweitern wird.
Datum: 11.05.2023
Referent: Einleitender Impulsvortrag von Dr. Christian Behrer, Büro für Denkmalpflege, Regensburg
Anschließend: Gespräch mit Experten u. a. aus Stadtplanung, Archäologie und Denkmalschutz
MVHS Kursnummer: Q217720
ANMELDUNG unter: Anmeldung Archäologie in München: Zukunftsperspektiven einer Stadt