Altes Rathaus in der Bamberger Altstadt
© Foto_Jürgen Schraudner

Gemeinsam Verantwortung tragen

Die UNESCO (United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization/Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur) wurde 1945 gegründet und hat ihren Hauptsitz in Paris. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, „durch Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Völkern in Bildung, Wissenschaft und Kultur zur Wahrung des Friedens und der Sicherheit beizutragen“. Ein Schwerpunkt der UNESCO ist deshalb der Schutz des Kultur- und Naturerbes der Menschheit. In der Welterbe-Konvention wurden die Grundlagen für diese Arbeit festgeschrieben.


WARUM IST ETWAS EIN UNESCO-WELTKULTURERBE?

Denkmäler mit „außergewöhnlichem universellem Wert“ werden nach einem aufwendigen Prüfverfahren in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen und genießen als Teil des Welterbes der Menschheit eine besondere öffentliche Aufmerksamkeit. Zehn Welterbestätten befinden sich in Bayern. Davon sind sieben baukulturelle und drei archäologische Stätten.

Die drei archäologischen Stätten und „Die bedeutenden Kurstädte Europas“ gehen über die Grenzen Bayerns hinaus - sie sind länderübergreifend - was den völkerverbindenden UNESCO-Gedanken besonders gut widerspiegelt:

Die Prähistorischen Pfahlbauten um die Alpen (UNESCO-Welterbe seit 2011) umfassen eine Auswahl von 111 Pfahlbau- und Feuchtbodensiedlungen in sechs Ländern. Drei davon liegen in Bayern – im Bereich der Roseninsel im Starnberger See (Foto), bei Pestenacker und bei Unfriedshausen. Informationen zur wissenschaftlichen Auswertung der Feuchtbodensiedlung Pestenacker finden Sie  hier.

Das PDF informiert ebenfalls über das DFG Projekt „Direct Push-Anwendungen in der Feuchtboden(geo)archäologie“.

Der Obergermanisch-Raetische Limes wurde 2005 Teil des Welterbes „Grenzen des Römischen Reiches“. Der bayerische Abschnitt umfasst 49 Kilometer entlang des Mains und 109 Kilometer in der Mitte Bayerns. Seit 2021 sind zudem die „Grenzen des Römischen Reiches – Donaulimes (westlicher Abschnitt)“ Welterbestätte. Sie umfassen 77 römische Fundorte entlang von rund 600 Flusskilometern von Bad Gögging bei Neustadt a.d. Donau im Niederbayern bis Iža in der Slowakei, neun davon liegen in Bayern.

Zu den baukulturellen Welterbestätten in Bayern zählen

  • die mittelalterliche (und barock überbaute) Altstadt von Bamberg (seit 1993),
  • das ebenfalls mittelalterliche Stadtzentrum in Regensburg (seit 2006),
  • die barocke Würzburger Residenz mit dem prachtvollen Hofgarten (seit 1981)
  • die Wieskirche im Pfaffenwinkel (seit 1983) - ein Kleinod des Rokoko.
  • und seit 2012 das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth als eines der letzten noch erhaltenen Barocktheater der Welt.
  • das Augsburger Wassermanagement-System (seit 2019)
  • Bad Kissingen als Teil der bedeutenden Kurstädte Europas (seit 2021)
© Foto_BGfU

UNSERE AUFGABEN IM RAHMEN DES UNESCO-WELTERBES

Im Landesamt kümmern sich mehrere Mitarbeitende um Projekte und Fragen rund um das UNESCO-Welterbe in Bayern mit unterschiedlichen Aufgabenbereichen und Schwerpunkten.

Die Referenten

  • sind für das Management und das Monitoring der archäologischen Welterbestätten in Bayern verantwortlich,
  • beraten und unterstützen in Fragen der Vermittlung des Welterbes,
  • betreuen fachlich das Auswahlverfahren zur Fortschreibung der deutschen Vorschlagsliste für das UNESCO-Welterbe,
  • koordinieren die Bewerbungen möglicher künftiger Welterbestätten in Bayern,
  • unterstützen bei den denkmalrechtlichen Erlaubnisverfahren im Bereich der Welterbestätten,
  • vertreten fachliche Aspekte der bayerischen Welterbestätten in nationalen und internationalen Gremien.

Zudem beraten wir auch Stätten, die das Europäische Kulturerbe-Siegel (EKS) anstreben, koordinieren die Bewerbungsprozesse und unterstützen bei der transnationalen Vernetzung mit anderen Europäischen Kulturerbe-Stätten.